Ungefähr ein Drittel aller Lebensmittel wird auf dem Weg vom Feld zum Teller weggeworfen. Davon passiert so einiges entlang der Produktions- und Vertriebskette – doch auch in unseren Privathaushalten fällt ein wesentlicher Teil Foodwaste an (bis zu einem Drittel der weggeworfenen Lebensmittel ist Foodwaste Zuhause) ! In der Schweiz werden jedes Jahr ungefähr 2.8 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das sind um die 330 Kilogramm – pro Person. Autsch!
Ich wohne in einer sechsköpfigen WG. Um ehrlich zu sein ist es gar nicht so einfach, da Foodwaste zu vermeiden. Manchmal kochen wir gemeinsam und dann wieder alleine. So geht schnell einmal etwas vergessen und wandert immer weiter nach hinten im Kühlschrank. Ohje – immer wieder haben wir ein schlechtes Gewissen! So haben wir uns mit der Zeit einige Angewohnheiten zugelegt um Foodwaste zu verhindern. Von denen erzähle ich dir heute – damit wir uns weiterhin verbessern können!
Zu einer nachhaltigen Ernährung gehört es eben auch, sich mit den Lebensmitteln auseinanderzusetzen, welche schon länger im Kühlschrank liegen. Schliesslich haben wir sie einmal bewusst oder aus einem spontanen Impuls heraus gekauft. Da verdienen sie es doch einfach gegessen zu werden 😉
Gleichzeitig ist Foodwaste eben nicht nur eine Verschwendung von schon aufgebotenen Ressourcen. Sie kommt auch dich und mich teuer zu stehen, weil wir quasi Geld in den Abfall werfen. Und zwar durchschnittlich jede:r Schweizer:in jährlich 620.- Franken!
Deswegen arbeiten wir aktiv daran (in unserer WG und ausserhalb) weniger Foodwaste zu verursachen 🙂 Im folgenden unsere fünf einfachen Angewohnheiten, um Zuhause Foodwaste zu vermeiden.
Mehr Beiträge zu dem Thema:
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Fünf einfache Tipps um Foodwaste Zuhause zu verhindern
1. Fix einen Restentag einplanen
Das Einfachste zuerst: Ohne gross unser Essen der Woche zu planen, wissen wir bereits, dass Resten anfallen werden. So kochen wir immer wieder an einem Tag mit den Resten der Woche – und das ist super einfach! Meistens gehts schnell, Resten schmecken eh fast immer gut und wir werfen keine halbe Portion mehr weg.
Der Restentag hat bereits, als ich alleine wohnte, funktioniert. Nun passt er auch prima in die grossen Wohngemeinschaft.
2. Spontanes Konservieren
Wenn ein Lebensmittel den Anschein macht, bald schlecht zu werden (hallo kleiner Wirz, ich sehe dich), dann ist es mega einfach eine schnelle Konservierung durchzuführen. So friere ich gekochte Hülsenfrüchte und Gemüse immer ein und habe das nächste Mal bereits welche bereit. Auch das Trocknen von Kräutern geht einfach von der Hand.
3. Frisches nach hinten, älteres nach vorne
Wir kennen es aus dem Supermarkt: Neue Ware wird immer nach hinten ins Gestell geräumt. Es ist rasch passiert, dass die neuen Einkäufe sich auf die alten Stapeln (zum Beispiel bei Früchten) – so räume ich neu Eingekauftes einfach nach hinten. Das führt gleichzeitig auch dazu, dass ich wieder einen besseren Überblick über den Inhalt des Kühl- und Küchenschrank habe.
4. Lebensmittel richtig lagern
Ja, das ist ein Evergreen. Aber ich bin mir 100% sicher, dass du ein Lebensmittel falsch aufbewahrst. Ich wusste zum Beispiel lange nicht, dass Tomaten nicht in den Kühlschrank gehören. Oder das Äpfel und Birnen andere Früchte nachreifen lassen.
Das eigene Wissen frischst du am Besten auf savefood.ch auf.
5. Immer den Geruchs- und Geschmackstest machen
Auch dieser Tipp gehört eigentlich zu den Bekannten. Seit ich das aber etwas konsequenter mache, fürchte ich mich nicht mehr unangenehm überrascht zu werden! Und ganz oft ist ein Lebensmittel trotz überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum zum Verzehr geeignet.
6. Extratipp für WG’s: Alles gehört allen
Wie bereits anfangs erwähnt ist es nicht ganz einfach, Foodwaste in einer grossen WG zu vermeiden. Zu Beginn hatten wir die Regel, dass jede:r für sich einkauft und explizit erwähnt, wenn etwas für alle ist. Seitdem wir die Regel gedreht haben und nun grundsätzlich die Lebensmittel allen gehören werfen wir weniger weg. Möchte ich etwas selbst essen, schreibe ich es an. Dadurch haben wir keine Angst mehr, jemandem etwas wegzuessen und Lebensmittel werden eher aufgebraucht.
Gar nicht so schwierig
Seit wir uns diese Tipps zur Gewohnheit gemacht haben, verursachen wir weniger Foodwaste. Das fühlt sich sehr gut an!
Pick dir am besten einen Tipp heraus. Diesen kannst du dann nach und nach in deinen Alltag integrieren – bis es zu einer Selbstverständlichkeit wird 🙂