Biologisch angebaute Lebensmittel sind deutlich teurer als konventionelle Ware. Im Supermarkt sind sie meistens in Plastik verpackt und eigentlich (wenn wir ehrlich sind) schmeckt das Biorüebli vor allem wegen dem guten Gewissen besser.
In der Schweiz gibt es die landwirtschaftliche Produktionsmethoden:
- «Bio»
- «IP (Integrierte Produktion)»
- «Konventionell.
Hier lernst du die Unterschiede kennen.
Bis vor Kurzem sah ich keinen Sinn darin, mehr für weniger Lebensmittel auszugeben. So kaufte ich frisch-fröhlich und im Glauben um eine nachhaltige Einkaufsweise saisonales Gemüse ein – ohne dabei auf das Label «Bio» zu achten.
Für meine Gartenbepflanzung habe ich mich dann über die nachhaltigsten Anbaumethoden informiert. Dabei stellte ich rasch fest, dass Gemüse aus biologischem Anbau mitunter das Einzige ist, was ich zu mir nehmen möchte. So begann ich mich vertieft zu informieren und stellte fest:
Bio ist einer der wichtigsten Faktoren für unsere nachhaltigen Ernährung!
Die grundsätzlichen Werte der biologischen Landwirtschaft
- Insgesamt soll die einseitige (Über-)Belastung des Bodens vermieden werden. Das Ziel ist, dass die Böden fruchtbar bleiben und damit auf lange Sicht bestellt werden können.
- Der Einsatz von Hilfsmitteln beschränkt sich auf organische Dünger und biologische Pflanzenschutzmittel.
- Bei der biologischen Landwirtschaft wird versucht geschlossene Kreisläufe zu schaffen. Das Ziel ist, die Natur möglichst wenig zu stören und Gewässer sowie Flora und Fauna zu schützen. So soll das ökologische Gleichgewicht gewahrt werden.
- Soziale Kriterien sichern gleichzeitig auch eine faire Produktion.
Wir alle zahlen für konventionell produzierte Lebensmittel
Konventionell angebaute Lebensmittel sind deutlich günstiger als Bioware. Sie machen im Supermarkt den Grossteil der Produkte aus und werden entsprechend viel verkauft.
Da der Anbau kaum Rücksicht auf unsere Natur nimmt, zahlen wir alle für konventionell produzierte Lebensmittel.
Einmal an der Kasse des Supermarkts. Ein zweites Mal über die Subvention an die Landwirtschaft: «Wir zahlen zusätzlich die Schäden der intensiven Landwirtschaft, wie beispielsweise beim Trinkwasser die Antibiotikaresistenz wieder zu beheben.» Ein viertes Mal zahle man für zunehmend hohe Gesundheitskosten im Zusammenhang mit Ernährung.
https://www.srf.ch/news/wirtschaft/bio-oder-konventionell-allgemeinheit-bezahlt-fuer-guenstige-lebensmittel
Das heisst, die Kosten der günstigen Ware wird schlussendlich auf alle Schweizer:innen abgewälzt.
Die günstige Ware hat aber noch weitere Folgen. So gibt jede Person durchschnittlich 6.4 Prozent des Einkommens für Nahrungsmittel aus – was unglaublich wenig ist. Noch vor hundert Jahren wurde fast die Hälfte des Haushaltsbudgets für Lebensmittel ausgegeben!
Das kann unter anderem zu weniger Wertschätzung der Arbeit der Bauern und Bäuerinnen und zu mehr Foodwaste führen.
Fazit: Eine nachhaltige Ernährung bedingt das Einkaufen von biologisch produzierten Lebensmittel
In der Schweiz ist zurzeit nur einer von zehn Betrieben ein Biobetrieb. So ist auch der Marktanteil von Bioprodukten entsprechend klein. Auch der Selbstversorgungsgrad der Schweiz ist aktuell auf tiefem Niveau. So werden beispielsweise über die Hälfte der Ackerflächen für die Produktion von Tierfutter verwendet.
Um eine biologische Landwirtschaft grossflächig zu ermöglichen, müssen wir als Konsument:innen also auch entsprechende Anpassungen an unserer Ernährung vornehmen und pflanzliche Lebensmittel tierischen vorziehen.
So wird es auf lange Sicht möglich die Schweizer Bevölkerung zu ernähren. Eine nachhaltige Ernährung besteht also (wenn finanziell möglich!) vorwiegend aus biologisch produzierten, pflanzlichen Lebensmittel.
Wenn wir die Nachfrage signalisieren, ist eine Umstellung von mehr Betrieben auf die biologische Produktion möglich!
Am Ende sind es die Konsumenten, die über die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft bestimmen.
https://www.srf.ch/news/schweiz/biologische-landwirtschaft-die-kehrseite-des-verzichts-auf-pestizide
Um für weitere Generationen fruchtbare Böden und beschränkte Ressourcen wie Wasser und die Artenvielfalt zu erhalten ist es wichtig, die biologische Landwirtschaft und entsprechende Biobetriebe zu unterstützen.
Das heisst, auch du kannst durch den Kauf von biologischen Lebensmitteln Interesse signalisieren.
Ebenso wichtig ist aber, dass du dich politisch engagierst. Deine Stimme ist wichtig!
Quellen:
- https://www.handelszeitung.ch/invest/so-hat-sich-das-haushaltsbudget-hundert-jahren-verandert
- https://www.srf.ch/news/schweiz/biologische-landwirtschaft-die-kehrseite-des-verzichts-auf-pestizide
- https://www.srf.ch/news/wirtschaft/bio-oder-konventionell-allgemeinheit-bezahlt-fuer-guenstige-lebensmittel