Wer sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt, der lebt bestimmt vegan und produziert im Jahr ein “Konfitürenglas” an Müll. Reisen unternimmt man nur mit dem Zug oder zu Fuss. Ja genau so sollte es sein, wenn man sich dem nachhaltigen Lebensstil verschrieben hat. Sobald man einen Fuss in die “Öko-Blase” gewagt hat, gibt es kein zurück mehr. So kommt es mir vor, doch was ist da dran?
Kannst du dich noch an den Aufschrei im Jahr 2019 erinnern? Als Greta Thunberg im Zug sass, auf dem Tisch ihr Essen stand und Achtung jetzt kommt’s, sie aus Einwegplastikbechern trank und ihr Brotaufstrich in einem Plastikbehälter verpackt war. Oder ihr Gepäck von Amerika zurück nach Europe geflogen wurde? Dass sie aber über den Ozean gesegelt ist vergessen wir mal schnell. Jede:r regte sich darüber auf, wie kann sie es bloss wagen. “Und die will uns was über Umweltbewusstsein erzählen”. Dieser Blogbeitrag soll nicht über Greta oder sonstige Umweltaktivist:innen handeln, sondern mehr warum wir immer nach dem vermeintlich perfekt nachhaltigen Lebensstil streben.
Es kommt mir so vor, als gäbe es nur links oder rechts, schwarz oder weiss, gut oder schlecht. Entweder man lebt ein «perfekt nachhaltiges Leben» oder eben nicht. Wer schon auf Fleisch verzichtet, der fliegt ja sicherlich nicht in die Ferien. Es gäbe da noch unzählige weitere Annahmen und Behauptungen welche Menschen aufstellen, doch fokussieren wir uns auf das Wesentliche.
Jeder Schritt zählt, egal wie gross er ist
Wie bereits schon erwähnt, habe ich manchmal das Gefühl als wenn man sich der Umwelt und dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben hat, dass man dann ja nichts mehr falsch machen darf. Nie mehr Reisen mit dem Flugzeug, aus einer Plastikfalsche trinken ist ein tabu oder auch sich einmal neue Kleider kaufen geht gar nicht.
Wenn man auf den Sozialen Medien über Nachhaltigkeit berichtet, nehmen wir automatisch an dass die Person den «Öko-Perfektionismus» zu hundert Prozent lebt und das jeden Tag. Sobald man aber mal etwas nicht so perfekt macht, wird man dafür sehr schnell kritisiert, denn man hat sich ja dem gewidmet. Was da aber schnell in Vergessenheit gerät, ist der Grund weshalb wir uns zu einer nachhaltigeren Gesellschaft bewegen müssen. Fakt ist dass wir auf eine Klimakriese zusteuern und deshalb jetzt handeln müssen, gemeinsam. Natürlich kann man seinen Lebensstil nicht von heute auf morgen ändern und alles gleichzeitig perfekt umgestalten. Doch es geht doch mehr darum, dass viele Leute mitmachen und ein nachhaltigeres Leben führen, als einzelne versuchen es makellos zu machen.
Man soll sich ja zudem auch nicht überfordern und sich vielleicht erstmal mit einem Thema auseinandersetzen. Um deinen Fussabdruck schon zu verringern, reichen oftmals schon kleine, einfache Sachen im Alltag.
Niemand ist perfekt. Es ist gar nicht möglich, perfekt zu sein. Denn alles, was wir tun, konsumieren, wie wir Leben, hat in irgendeiner Art und Weise Auswirkungen auf unsere Umwelt.
Auch wenn wir schon auf Plastiksäckli im Lebensmittelgeschäft verzichten und stattdessen auf wiederverwendbare Materialen, wie Stoffsäcklis zurückgreifen.
Es bringt nichts, den Fehler bei anderen zu Suchen und dessen Lebensstil zu kritisieren. Analysiere dein Konsumverhalten und versuche ihn wo nötig nachhaltig zu verbessern. Mir ist bewusst dass es einfacher ist andere anzuprangern, doch wem bringt das was? Vielleicht dir im ersten Moment, man fühlt sich nicht so schuldig, verdrängt das eigene schlechte Gewissen, doch der Umwelt hilfst du dabei definitiv nicht.
Nachhaltig leben – einfache Tipps für den Alltag
Um deinen Alltag etwas nachhaltiger zu gestalten habe ich dir hier ein paar schnell umsetzbare Tipps aufgelistet.
- Verringere deinen Fleischkonsum und setze auf regionale, saisonale Zutaten
- Setzte falls möglich auf öffentliche Verkehrsmittel wie Zug, Bus, Tram statt aufs Auto
- Verzichte auf unnötige Einwegplastik und benutze wiederverwendbare Materialien wie z.B Stoffbeutel zum Einkaufen, Trinkflaschen aus Edelstahl, Besteck zum Mitnehmen aus Holz usw.)
- Secondhand Kleider kaufen oder auf nachhaltige Labels schauen
- Benutze biologisch abbaubares Geschirrspühlmittel ohne Mikroplastik
- Zahnbürsten aus Holz ist eine umweltschonendere Alternative zu den herkömmlichen aus Plastik 🙂
- lege dein Geld bei einer umweltfreundlichen Bank an, mehr Infos findest du hier
Weitere Tipps zu einer nachhaltigen Ernährung, Zero Waste findest du hier:
Behalte dir folgendes im Hinterkopf; Jeder Schritt zählt, egal wie gross er ist. Welchen nächsten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit wagst du? Lass es uns doch gerne in den Kommentaren wissen, wir würden uns freuen 😀