Grüner Vitamin-C-Lieferant
Es trägt seine Heilwirkung im Namen: Früher wurde Skorbut – oder eben Scharbock – mit Scharbockskraut kuriert. Heute ist das Kraut eine gesunde Zutat in unserem Frühlingssalat mit Chicorée und Apfel.
Die Temperaturen sind für diese Jahreszeit erstaunlich warm und wir begeben uns mit der Sonne im Gesicht auf einen Spaziergang durch das Länggassquartier. In den letzten Tagen haben wir schon die ersten Bärlauchblätter gefunden, doch heute widmen wir uns einem anderen grünen Kraut – dem Scharbockskraut, auch Feigwurz genannt.
Es gehört zur Familie der Hahnenfussgewächse und ist ein Frühjahrsblüher. Als eine der ersten Wildpflanzen im Jahr durchwächst es den frostigen Boden.
Scharbockskraut sammeln: Frisches Grün, welches sich vielerorts wohl fühlt
In Kolonien, oft auch zusammen mit anderen Kräutern, gedeiht das Scharbockskraut an Wiesenrändern, an feuchten Plätzen wie Bachufern sowie in schattigen Parks. Das Kraut kannst du an geschützten Lagen bereits Anfang März finden.
Scharbockskraut erkennen und Verwechslungsgefahr
Du erkennst es an den rundlich bis herzförmigen, glänzend grünen Blättern. Am besten hältst du nach reinen Teppichen Ausschau und erntest diese mit einer Schere. Von April bis Juni trägt das Scharbockskraut leuchtend gelbe Blüten. In dieser Zeit sind die Blätter leicht giftig. Weshalb und worauf du deswegen achten musst, erklären wir dir gleich.
Das Scharbockskraut kann mit giftigen Hahnenfussgewächsen verwechselt werden. Damit das nicht passiert, empfehlen wir dir, das Scharbockskraut über eine Saison hinweg zu beobachten. Viele hilfreiche Tipps zur Erkennung findest du in diesem Beitrag.
Mehr Vitamin C als eine Zitrone
Scharbockskraut gehört unserer Meinung nach definitiv in die Frühjahrsküche. Das Kraut eignet sich hervorragend als Zugabe zu einem Frühlingssalat oder zu Suppen. Auch als Zutat in Kräuterbutter können wir uns das Grün super fein vorstellen. Für eine einfache Verwertung kann es auch kleingeschnitten auf ein Butterbrot gelegt werden.
Die kleineren Blätter sind im Geschmack mild-säuerlich, die älteren hingegen leicht scharf. Die Schärfe bei den älteren Blättern wird durch ein Lacton namens Protoanemonin hervorgerufen, welches leicht giftig ist. Bei Überdosierung führt dies zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Deshalb raten wir dir, das Kraut ab März nur noch in Massen, sprich eine Handvoll pro Mahlzeit, zu konsumieren. In getrockneter Form haben die Blätter die giftigen Wirkstoffe abgebaut.
Hast du Lust auf weitere Frühlingskräuter?
Die Wirkung von Scharbockskraut
Als Tee konsumiert, kann Scharbockskraut gegen Hautleiden und Hautunreinheiten helfen. Die Wurzelknollen, die vom Aussehen her an Feigwarzen erinnern, wurden früher traditionell gegen Warzen verwendet. Der scharfe Saft kann Warzen quasi wegätzen.
Wenn man die Vorsichtsmassnahmen bezüglich Dosierung einhält, ist das Kraut eine hervorragende wilde Zutat für die Küche. Denn mit durchschnittlich 130 mg pro 100 g Kraut enthält es fast dreimal so viel Vitamin C wie eine Zitrone. Verglichen mit anderen Wildkräutern wie Brennnessel, Giersch oder Vogelmiere ist das allerdings recht wenig. Trotzdem bekam das Scharbockskraut im Mittelalter den Ruf, Skorbut, eine Vitamin-C- Mangelerkrankung, zu besiegen. So entstand auch der Name Scharbock, welcher eine alte Bezeichnung für Skorbut ist. Die Mangelerkrankung bedrohte früher vor allem Seefahrer, denen auf ihren langen Reisen oft frisches Grün und Früchte fehlten.
DruckenEssbares Scharbockskraut: Chicoréesalat mit Scharbockskraut
Ein Wintersalat mit frischem, grünem Wildkraut getoppt und mit einer süsslichen, saisonalen Frucht kombiniert. Ja, mit unserem heutigen Rezept läuten wir offiziell den Frühling ein.
- Gesamtzeit: 10 Minuten
- Menge: 2 Personen
Zutaten
- 4 Chicorée-Zapfen
- 1 Apfel (süss-sauer)
- 20g Scharbockskraut
- 5 EL Rapsöl
- 1 EL Apfelessig
- 1–2 EL (pflanzlicher) Naturjoghurt
- 1 EL Senf
- 2 TL Birnendicksaft oder Honig
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Arbeitsschritte
- Die Chicorée-Zapfen, den Apfel und das Scharbockskraut waschen.
- Die flüssigen Zutaten in einer Schüssel verrühren und mit Gewürzen abschmecken.
- Chicorée in Ringe und Apfel in mundgerechte Stücke schneiden.
- Alle Zutaten in der Schüssel vermengen und servieren.
- Vorbereitungszeit: 10 Minuten
- Diet: Vegan