Die Kornelkirsche gehört zu den ersten Blüten und Wildfrüchten im Jahr – auffällig durch ihre roten, olivenähnlichen Früchte. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du sie sicher erkennst, wann du sie sammeln kannst und wie du sie in der Küche verwendest.
Die Kornelkirsche erkennen
Der Vorfrühling ist der beste Zeitpunkt, um dir den Standort von Kornelkirschen zu merken: Sie beginnen zu blühen, wenn der Winter seine erste Schwäche zeigt und säumen unsere Wege mit ihren filigranen, strahlend gelben Blütenblättern. Im Sommer würden sie uns kaum auffallen, aber zu dieser Jahreszeit macht ihr nur die Hasel Konkurrenz.
Auch du wirst dich wohl bereits ab der Kornelkirsche gefreut haben, ohne dass du die Pflanze kennst. Wenn der Winter noch nicht einmal vielleicht an den Frühling denken lässt, aber wir uns alle nach der Wärme sehnen, geben uns die Blüten der Kornelkirsche Anlass zur Hoffnung.
Die Kornelkirsche wächst als Strauch und Baum, der ein-oder mehrstämmig sein kann und zwischen drei bis acht Meter gross wird.
Die Pflanze ist in Südeuropa und der Schwarzmeerregion heimisch, aber auch in Frankreich, Armenien, der Ukraine und bestimmten Teilen Asiens kommt sie reichlich vor. Selbst an manchen Orten in Sibirien wächst sie!
Dementsprechend fühlt sie sich auch in unserem Klima sehr wohl und du findest sie in Hecken, am Waldrand, in Parks und Gärten sowie in lichten Mischwäldern.
Wenn du dich mal achtet, wirst du staunen, an wie vielen Ecken du sie antriffst!
Die Geschichte der Kornelkirsche
Die sonnengelben Blüten der Kornelkirsche und die kleinen roten Früchte im Herbst haben sich seit der Antike in die Herzen der Menschen gespielt. Die Kornelkirsche, wissenschaftlich Cornaceae genannt, ist botanisch gesehen keine Kirsche, sondern gehört zur Familie der Hartriegelgewächsen.
Kennst du schon diese Wildfrüchte?
Wilder Heidelbeer-Zopf (vegan)
In unserer August-Kolumne für die Hauptstadt (neuer Berner Journalismus) erzählen wir dir von wilden Heidelbeeren und backen einen farbigen Heidelbeer-Zopf. Du findest das Rezept in unserer Kolumne „Wilde Heidelbeere –
Zwischen Drechslerbank und Mittelmeer
Der wissenschaftliche Name Cornus, bedeutet auf Deutsch «Horn» und ist auf die Festigkeit des Holzes, das hart wie Horn sein soll, zurückzuführen. Die Kornelkirsche wird wegen ihres Holzes zum Drechseln, der Herstellung von Spazierstöcken oder Hammerstielen angebaut. Allerdings braucht die Kornelkirsche Geduld: Sie wächst unglaublich langsam und ist nicht für den schnellen Profit geeignet.
Die vielen Namen der Kornelkirsche
Die Kornelkirsche wird im deutschsprachigen Raum übrigens auch Dirndlstrauch, Tierlibaum, Herlitze oder Gelber Hartriegel genannt. Am einfachsten kannst du sie an ihrer Blüte im Frühjahr erkennen.
Im Spätsommer, beginnender Herbst, erkennst du den Strauch oder Baum anhand der glänzenden, dunkelroten Früchten.
Das Sammeln der essbaren Kornelkirschen
Wie immer sammeln wir nur so viel, dass wir den Vögeln und anderen Wildtieren keine ernsthafte Konkurrenz machen. An unserer Sammelstelle kein Problem: Die Sträucher sind so hoch, dass unser Pflücken auf Augenhöhe kaum ins Gewicht fällt. Für jede reife Kornelkirsche, die wir in unser Körbchen packen, fällt eine runter. So haben sie ihren absolut perfekten Reifezeitpunkt erreicht.
Die Kornelkirsche findet sich oft in bewusst angelegten Wildhecken mit heimischen Gehölzen. Im Gegensatz zu Schlehe, Hagebutte oder Weissdorn hat sie keine Stacheln – eine willkommene Abwechslung.
Rezeptideen mit der Kornelkirsche
Wieder Zuhause lässt sich kulinarisch so einiges mit Kornelkirsche anstellen. Die Früchte können sowohl frisch im Smoothie als auch getrocknet genossen werden. Am bekanntesten ist wohl die Herstellung von Konfitüre – aber auch zu Likör, Sirup, Puddings, Getränke oder in Süsswaren verarbeitet, schmecken die Früchte sehr lecker.
Zu Kriegszeiten rösteten die Menschen die Steine und stellten einen Kaffee-Ersatz her.
Wenn man die Früchte etwas vor dem eigentlichen Erntezeitpunkt erntet, also wenn sie noch nicht ganz weich sind, lassen sich daraus auch falsche Oliven herstellen.
Man legt sie dazu einfach in eine würzige Salzlake und serviert sie zum Apéro.
Kraftvolle und heilende Inhaltsstoffe
Mit ihrem süss-säuerlichen Geschmack sind sie nichts für den schnellen «Gluscht», sondern mögen etwas Zucker und Hitze bei ihrer Zubereitung. Die länglich geformten Kirschen sind nicht nur in vielerlei Hinsicht kulinarisch interessant, sondern mit ihren Eigenschaften auch gut für den Körper. Sie weisen einen hohen Vitamin C Gehalt auf, sind eine gute Quelle für die Vitamine A, B und E und enthalten darüber hinaus Inhaltsstoffe wie Thiamin und grosse Mengen an Riboflavin oder auch B2 genannt.
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